Eigentlich hätte Marie nach ihrem Selbstmordversuch ein Aufenthalt in der Psychiatrie gedroht. Mit 18 ist sie zu alt für die WGs, in denen psychisch kranke Jugendliche von Sozialarbeitern betreut werden. Bleiben darf sie nur, weil sie ihrem Therapeuten fest verspricht, ein Jahr lang ihre Selbstmordpläne auf Eis zu legen und stattdessen zu leben. Dabei ist sie überzeugt, dass die Welt einer wie ihr nichts zu bieten hat. Wenn ihr alles zu viel wird, ritzt sie sich die Arme auf. Fühlt sie sich bedroht, macht sie Männern unmoralische Angebote. Bis sie Emanuel trifft. Auch er denkt immerzu an den Tod, wenn auch aus völlig anderen Gründen. Die beiden schließen einen Vertrag.
Mit „Das grenzenlose Und“ ist der 32-jährigen Sandra Weihs ein erstaunliches Romandebüt gelungen. Die studierte Sozialarbeiterin weiß, wovon sie erzählt. In einer klaren, harten und zugleich einfühlsamen Sprache schildert sie Maries Ringen mit ihrer Vergangenheit und ihren wilden Kampf mit dem Leben: hinreißend düster, auf ernste Weise charmant und voll von bissigem Humor.