Michael Tsokos: ZERSCHUNDEN

"80 Prozent der Handlung ist wahr"

20. Oktober 2015
„Zerschunden“ heißt Michael Tsokosʼ neuer, hochspannender True-Crime-Thriller. Das Duell zwischen einem Serienmörder und dem BKA-Forensiker Fred Abel bildet den Auftakt zu ­einer neuen Krimiserie.

Ist Ihr Arbeitsalltag als Rechtsmediziner wirklich so spektakulär, wie die Lektüre Ihrer Bücher vermuten lässt?
Selbst nach mehr als 20 Jahren Berufserfahrung stehe ich hin und wieder im Sektionssaal und denke: Die Realität ist viel unglaublicher als das, was sich ein Autor ausdenken könnte.

Die grausamsten Krimis schreibt also das Leben?
Absolut! Ich bekomme Dinge zu Gesicht, die sich ein Außenstehender nicht im Entferntesten vorstellen kann. Würde ich diese Details in meinen Büchern verarbeiten, könnte niemand mehr ­ruhig schlafen. Meine Thriller sollen für wohlige Gruselschauer sorgen – auf unterhaltsame, nicht auf verstörende Weise.

Ein Serienkiller, der alleinstehende Frauen auf perfide ­Weise ermordet und dabei vorzugsweise in Flughafennähe zuschlägt: Das ist tatsächlich so passiert?
„Zerschunden“ wird seinem Etikett True-Crime-Thriller in jeder Hinsicht gerecht: 80 Prozent der Handlung sind wahr. Der Fall des durch Europa fliegenden Serienkillers hat sich in der Realität ­genauso zugetragen wie die schier unglaubliche Auflösung der ­Morde – in deren Untersuchung ich übrigens eingebunden war.