Cynthia Hand: DIE UNWAHRSCHEINLICHKEIT DES GLÜCKS

Mut zum Weiterleben

21. Oktober 2015
Wie kann das Leben weitergehen, wenn sich der eigene Bruder in der Garage erschossen hat? Diese bittere Frage umkreist Cynthia Hand in ihrem Roman auf kluge und eindringliche Weise.

Alexis Riggs war einmal glücklich – bevor ihr kleiner Bruder Tyler seinem Leben mit einem Gewehr ein Ende setzte. Seither hat sich Alexis’ Mutter ganz in ihrem Schmerz vergraben und Alexis selbst lebt mit einem Loch in ihrer Brust. Als ihr Therapeut ihr rät, ihre Gefühle aufzuschreiben, kommen Erinnerungen hoch, in denen Alexis eine Erklärung für das Geschehene sucht. 

Cynthia Hands Roman entwickelt beim Lesen einen gewaltigen Sog, eindringlich erkundet die Autorin, bislang bekannt für Fantasy-Bücher, die ­Gefühlswelt ihrer Protagonistin – eine Gefühlswelt, die sie selbst durchlebt hat, als 1999 ihr damals 17-jähriger Bruder Selbstmord beging. Ohne jede Rührseligkeit spürt die „New York Times“-Bestsellerautorin ihrer Heldin nach, die einen Weg aus dem Kummer sucht und mit ihren Schuldgefühlen fertigwerden muss.