Deon Meyer: ICARUS

Tödliches Geschäft

21. Oktober 2015
Der Mord an einem Unternehmer versetzt Kapstadt in Aufruhr. Polizist Bennie Griessel hat jedoch nicht nur mit dem Fall zu kämpfen, sondern auch mit seiner Alkoholsucht, die seine Existenz bedroht. 

602 Tage ohne einen Tropfen Alkohol liegen hinter Bennie Griessel. Dass sein Dämon auf der Lauer lag, wusste der 46-jährige Kaptein der südafrikanischen Kriminalpolizei die ganze Zeit. Nun hat die Sucht ihn wieder: Als Griessel erfährt, dass ein Kollege seine Familie und sich selbst erschossen hat, lässt er sich mit Whisky volllaufen. Doch ausgerechnet jetzt bräuchte ihn sein Partner und Freund Cupido dringend bei einem spektakulären Fall: Ernst Richter, schillernder Boss einer dubiosen Internetplattform, die vermeintlich wasserdichte Alibis für den Seitensprung besorgt, wurde ermordet. Seit Wochen galt der Mann als vermisst, bis ein Unwetter über Kapstadt seine in eine schwarze Plastikplane eingewickelte Leiche aus den Dünen spült. Der Fall elektrisiert die Öffentlichkeit, zumal ein anonymer Hacker damit droht, sämtliche Kunden der Alibi-Website zu enttarnen.

Die Ermittler tappen im Dunkeln, bis sie auf einen südafrikanischen Winzer stoßen, der mit Richter in Kontakt stand. Währenddessen ist Cupido verzweifelt bemüht, Griessel wieder in die Spur zu bringen, zumal der sich bei seiner jüngsten Sauftour auch noch geprügelt haben soll. Griessels Job steht auf dem Spiel – und der von Cupido, da er seinen Freund deckt.
Mit seinem neuesten Thriller, dem fünften mit dem charismatischen Bennie Griessel, beweist der Südafrikaner Deon Meyer einmal mehr, dass er einer der besten Autoren seiner Zunft ist. „Icarus“ ist spannend, temporeich und raffiniert konstruiert. Und die existenzielle Not seiner Hauptfigur beschreibt Meyer mit einer Meisterschaft, die dem Leser unter die Haut geht.