Andreas Kollender: KOLBE

Held im Schatten

27. Oktober 2015
Was kann besser sein, als ein aufrechtes Dasein zu würdigen? Andreas Kollender ist mit seinem Krimi „Kolbe“ ein großer Wurf gelungen.

Der Beamte Fritz Kolbe riskiert im Sommer 1943 sein Leben, nachdem er 1939 aus Südafrika nach Deutschland zurückgekehrt ist. Er arbeitet im Auswärtigen Amt, er hasst die Nazis – und er wagt alles. Er führt ein Doppelleben als Spion, schmuggelt brisante deutsche Dokumente zu den Amerikanern in die Schweiz. Seine Liebe zu Marlene trägt ihn, und doch zerreißen ihn Selbstzweifel. Eine wahre Geschichte. Erst im Jahr 2004 würdigte die Bundesrepublik das Leben eines couragierten Mannes, der 1971, beinahe vergessen, in Bern gestorben ist. Andreas Kollender porträtiert in seinem Agentenroman leise, klug und aufrüttelnd einen Helden. Das ehrt beide. Ein be­wegendes Fanal für Mut und Widerstand