Nicole Boyle Rodtnes: SCHICKSALSTANZ

Tanzen, um zu übeleben

11. November 2015
Drei Schwestern und ein dunkles Geheimnis: Nicole Boyle Rødtnes holt mit ihrer fesselnden Romantasy den skandinavischen Elfenmythos in die Jetztzeit.

In dem kleinen von Wald und Moor umgebenen Örtchen Tørveby gibt es niemanden, der die Schwestern Birke, Rose und Azalea nicht kennt. Jeden Monat treten die drei im Tanzsaal ihres ­Vaters auf, und wer einmal eine ihrer Vorstellungen besucht hat, kommt immer wieder. Wenn die schönen Schwestern sich zur Musik drehen, sich grazil hin und her wiegen, kann keiner im Publikum die Augen von ihnen wenden. Es ist wie ein Hunger, der die Zuschauer befällt, eine Sehnsucht, eine große Verzauberung. Dabei sind es doch eigentlich Birke, Rose und Azalea, die hungrig sind, hungrig nach der Energie des Publikums, ohne die sie nicht leben können. Ein dunkles Geheimnis verbindet die Schwestern. Während alle sie für ganz normale Mädchen halten, die mit ihrem Vater, dem Waldhüter, am Rande der Stadt wohnen, sind sie in Wirklichkeit Elfen, die tanzen müssen, um zu überleben, die die Energie ihres Publikums brauchen wie Vampire das Blut ihrer Opfer.

Warum müssen es eigentlich immer Blutsauger sein?, hatte sich die junge dänische Erfolgsautorin Nicole Boyle Rødtnes eines Tages gefragt, als die Vampirromane in den Bestsellerlisten wieder einmal überhandnahmen. Die Elfenwesen der skandinavischen Mythologie sind doch mindestens genauso charismatisch, genauso unwiderstehlich und genauso tödlich. Die Idee zu ihrem neuen Roman „Schicksalstanz“ war geboren.

Einfühlsam erzählt sie die fesselnde, düster-süße Geschichte aus der Perspektive der schüchternen 15-jährigen Birke, die mit ihrem Elfen­dasein alles andere als glücklich ist. So sehr sie es auch liebt zu tanzen, so sehr fürchtet sie, jemanden dabei in Gefahr zu bringen. Schließlich kann, wem die Schwestern zu viel Energie entziehen, daran sterben. Und dann gibt es da seit Kurzem auch noch den hübschen Malte, der neu in die Stadt gezogen ist und so begeistert fotografiert, wie sie zeichnet. Wie gern würde Birke seinem Werben nachgeben. Aber was, wenn er das elfentypische Loch zwischen ihren Schulterblättern entdeckt und alles auffliegt? Was, wenn sie ihm versehentlich einmal den falschen, den gefährlichen Blick zuwirft? 

Als hätten sie und ihre Schwestern nicht schon genug Probleme, entdeckt Birke eines Tages eine ertrunkene Elfe im See. War sie auf der Suche nach ihnen? Und Azalea, die ruhige, besonnene Azalea, hat auf einmal schreckliche Visionen von drohendem Unheil.