Erna Sassen: DAS HIER IST KEIN TAGEBUCH

Zurück ins Leben

17. November 2015
Weil er den Freitod seiner Mutter nicht akzeptieren kann, muss Boudewijn seine Gedanken und Gefühle aufschreiben. „Das hier ist kein Tagebuch“ zeigt, wie es gelingt, mit Tod und Trauer umzugehen.

Es ist kein Tagebuch. Nur ein Heft, in das Boudewijn alles aufschreiben soll, was am Tag passiert ist. Er muss es tun, weil ihn sein Vater sonst wegen seines Verhaltens zum Psychiater schickt. Als 16-jähriger Junge ein Tagebuch führen? Peinlich. Weswegen Bou klarstellt, dass es sich bei dem, was er hier schreibt, nicht um ein Tagebuch handelt. Bou hasst seine Mutter dafür, dass sie sich vor ein paar Jahren das Leben genommen hat. Als einzigen Menschen kann er seine kleine Schwester ertragen. Und Pauline, mit der er es aber ziemlich versaut hat. Und je mehr Gedanken und Gefühle er seinem Heft anvertraut, umso klarer wird ihm, dass die Idee seines Vaters gar nicht so schlecht ist.

„Das hier ist kein Tagebuch“ ist ein Buch, das sich auf außergewöhnliche Weise mit den Themen Depression und der Bewältigung von Trauer aus­einandersetzt. Es trifft den Ton eines 16-Jährigen, ist oft traurig, aber auch witzig und humorvoll, und es lässt sich leicht und flüssig lesen