Wer sagt denn, dass man sich seine Familie nicht aussuchen kann? Lilie, eine junge Französin, die es in die deutsche Provinz verschlagen hat, kommt mit der bodenständigen Art der Menschen am Niederrhein so gut klar, dass sie ihren Gastvater bittet, ihr ein echter Vater zu sein. Und das wird er dann auch. „Sei mir ein Vater“ ist nicht nur eine berührende deutsch-französische Familiengeschichte, sondern auch ein Kunstkrimi, der Lilie und ihre Freunde in das Paris der Jahrhundertwende führt.
Anschaulich erzählt Gesthuysen von der Malerin Georgette Agutte (1867 – 1922) und ihrem abenteuerlichen Leben zwischen den berühmten Männern ihrer Epoche. Doris Wolters versteht es, die unterschiedlichen Gefühlswelten der Geschichte mit ihrer Stimme zu gestalten: Sie liest mal burschikos, mal sanft, mal kindlich, mal distanziert. Am Ende wurde man gut unterhalten und hat auch etwas gelernt.