Flucht und Asyl

Was die Menschen bewegt

4. März 2016
Millionen Frauen, Männer und Kinder sind auf der Flucht – vor Krieg, Armut und Terror.  In Europa hoffen sie auf Asyl. Nicht nur Deutschland fragt sich, wie es diese große ­Herausforderung meistern kann. 

Was sich auf dem gefährlichen Weg der Flüchtlinge abspielt, hat „Zeit“-Reporter Wolfgang Bauer aus nächster Nähe erlebt. In seinem bewegen-den Buch „Über das Meer“ schildert er die Schicksale syrischer Flüchtlinge und zeigt, was hinter den abstrakten Zahlen steckt. Er zeichnet den Fluchtweg der Menschen nach: von den Verstecken in Ägypten, der gefährlichen Seereise übers Mittelmeer bis zur ungewissen Zukunft auf den Straßen Europas. Die lesenswerte Anthologie „Wie wir leben wollen“ versammelt die Texte einer jungen Generation von Autorinnen und Autoren, deren Wurzeln zum Beispiel im Iran, in Indien oder in Bosnien liegen. Sie versuchen zu verstehen, was die aus ihren ­Ländern Geflüchteten bewegt – und auch die Bürger hierzulande.

Dass die Flüchtlingsbewegungen und -proteste die deutsche Gesellschaft in den vergangenen 25 Jahren entscheidend geprägt haben, davon ist Christian Jakob überzeugt. „Die Bleibenden“ erzählt erstmals die Geschichte der Migranten und Flüchtlinge und beschreibt, wie eine Asylpolitik in Deutschland aussehen könnte, die die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt.
Farida Khalaf erinnert daran, welche Rolle der IS in den vom Terror bedrohten Ländern spielt. Die irakische Jesidin wurde als 18-Jährige von den Terroristen entführt und vier Monate lang gequält, vergewaltigt und versklavt. „Das Mädchen, das den IS besiegte“ erzählt von diesem Leidensweg und von der geglückten Flucht.

Wie gehen die europäischen Staaten mit ihrer Verantwortung um? Der Filmemacher Michael Richter setzt sich in „Fluchtpunkt Europa“ mit der Flüchtlings- und Asylpolitik der EU auseinander  und stellt sich und den Lesern die Frage „Können wir es uns leisten, die Flüchtlinge nicht aufzunehmen?“.