Gavriel Savit: ANNA UND DER SCHWALBENMANN

Überleben in dunklen Zeiten

11. März 2016
In Gavriel Savits Debütroman befindet sich Heldin Anna in großer Gefahr – bis ein geheimnisvoller Mann auftaucht und die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen.

Der Schauspieler und Sänger Gavriel Savit war schon als Kind ein leidenschaftlicher Leser und besonders fasziniert von Märchen mit all ihren dunklen Seiten – eine Vorliebe, an die er beim Schreiben seines ersten Romans „Anna und der Schwalbenmann“ anknüpfte. Die Geschichte spielt in Krakau zur Zeit der deutschen Besatzung. Nachdem Annas Vater, ein jüdischer Wissenschaftler, von einem Vortrag an der Universität nicht mehr zurückkehrt, ist die siebenjährige Anna ganz auf sich allein gestellt. Der Einzige, der sich um sie kümmert, ist ein geheimnisvoller Fremder, ein großer, dünner Mann mit langem Mantel und einer Arzttasche. Anna fasst Vertrauen zu ihm, weil er eine Schwalbe für sie anlockt, um sie zu trösten, und weil er wie ihr Vater und wie sie selbst zahlreiche Sprachen spricht.

Gemeinsam ziehen die beiden nun ziellos durch die Wälder, ständig auf der Hut, um nicht entdeckt zu werden. Der Schwalbenmann, dessen wahren Namen Anna nie erfährt, bringt ihr bei, in der Wildnis zu überleben und sich unauffällig zu verhalten, wenn sie Soldaten begegnen. Er erzählt ihr Geschichten, die ihr helfen, die grausame Welt des Krieges zu begreifen, und bringt ihr die überlebenswichtige Sprache „Straße“ bei. Doch schließlich fragt sich Anna, wer sich hinter der unnahbaren Fassade des Schwalbenmanns versteckt ...

Gavriel Savit entführt in seinem fesselnden, düster-märchenhaften Debüt in eine Zeit der Unsicherheit und des Grauens. Ein Buch, das seine Leser nicht unberührt lässt.