Stijn Moekaars: BÄR UND BIENE

"Ich glaube, Kinder mögen dieses warme Timbre"

15. März 2016
Für die Hörbuch-Reihe „Bär und Biene“ hat Nina Petri die Tiergeschichten von Stijn Moekaars eingelesen. Ein Hörvergnügen zum Schmunzeln und Nachdenken.

Frau Petri, mit Ihrer dunklen Stimme sind Sie ja geradezu die Idealbesetzung für die Sprechrolle eines grummeligen Kuschelbären ...
Na ja, ein Bär muss einfach eine etwas tiefere Stimme haben. Aber es stimmt schon, meine Stimme ist wie mit Wolle über­zogen – ich glaube, dieses warme Timbre mögen Kinder.

Ihr Talent als Bär stellen Sie nun in der Hörbuch-Reihe „Bär und Biene“ unter Beweis. Hat es Spaß gemacht, in Tierfiguren zu schlüpfen?
Einen Riesenspaß! Während der zwei Tage im Tonstudio bin ich vollständig in die Atmosphäre und Welt dieser beiden liebenswerten Tierfiguren abgetaucht – und dabei auf wundersame Weise auf Kindergröße geschrumpft. Dem Regisseur und dem Tontechniker ging es übrigens ähnlich.

Bär und Biene könnten ungleicher nicht sein. Welchen Charakter  wollten Sie den beiden durch Ihre Interpretation verleihen?
Ich versuche mit meiner Stimme hörbar zu machen, dass der Bär nicht nur groß und stark ist, sondern auch ein bisschen behäbig in seinen Bewegungen, in seiner Sprache und im Denken. In ihm steckt eigentlich ein kleiner, nachdenklicher Angsthase. Die Biene ist viel flinker, geschickter und schlauer, manchmal aber auch ein wenig altklug und vorlaut.

Als Sprecherin haben Sie bereits an einigen Hörbuch-Produktionen für Kinder mitgewirkt. Gab es bei den „Bär und Biene“-Aufnahmen besondere Herausforderungen?
 Die Reihe ist ja für sehr kleine Kinder gedacht, die noch keine komplexen Handlungsstränge verfolgen können. Die 15 Geschichten pro CD sind also recht kurz. Das erfordert eine besondere Klarheit beim Lesen: Die jungen Hörer sollen sofort verstehen, um welches Grundthema es jeweils geht. Gleichzeitig wiederholen sich einige Elemente und Formulierungen in jeder Geschichte – auch das musste ich sprachlich deutlich heraus-arbeiten. Kinder freuen sich, wenn sie Bekanntes wiedererkennen und Sätze mitsprechen können. 

Bär und Biene haben sich viel zu erzählen, sie unterhalten sich über Honig und Blaubeeren, übers Schwimmen und Fliegen, über Mut und Angst, Trost und Freundschaft ...
Ja, die beiden reden über alles, was ihnen im Alltag begegnet und durch den Kopf geht. Die Dialoge zwischen Bär und Biene drehen sich um ganz grundsätzliche philosophische Themen, etwa die Frage, ob man sich auf einen Freund 100-prozentig verlassen kann. Darüber kann man sich sein ganzes Leben Gedanken machen, auch noch als Erwachsener