L.S.Hilton: MAESTRA

Gefährliche Intrigen

18. April 2016
Ein millionenschwerer Kunstbetrug und eine junge Frau, die das große Geschäft wittert und dafür über Leichen geht: „Maestra“ ist ein furioses Katz-und-Maus-Spiel in bester Highsmith-Manier plus eine Portion Sex.

Judith Rashleigh hat es geschafft: Als Kunstexpertin mit Oxford-Examen arbeitet sie bei einem großen Londoner Auktionshaus als Assistentin. Ihr Gehalt bessert sie als Gesellschafterin in einem edlen Club auf, wobei Sex nicht zu ihren Aufgaben gehört. Was für Judith kein Problem wäre: Die junge Frau hat einen außergewöhnlichen sexuellen Appetit, den sie regelmäßig exzessiv auslebt.

Judith wird gefeuert, als sie dahinterkommt, dass ihr Boss ein unbedeutendes Gemälde als millionenteures Original verkaufen will. Zum Trost spendiert ihr ein ebenso übergewichtiger wie schwerreicher Clubkunde eine Reise nach Nizza. Der Wochenendtrip, den sie mit ihrer Freundin unternimmt, endet in einer Katastrophe: Der Dicke stirbt an der Überdosis Schlafmittel, die ihm die Frauen in den Drink mixten. Judith taucht unter oder besser: ein in die dekadente Welt der Reichen und Schönen, wo sie ein Zufall auf die Spur des falschen Gemäldes führt. Judith wittert das große Geschäft und setzt auf höchstes Risiko – ein furioses Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Dabei beeindrucken
Judith’ Skrupellosigkeit und kriminelle Energie mindestens ebenso wie das Gespür der Autorin L. S. Hilton für Intrigen, psychologische Fallstricke und überraschende Wendungen. 

Spannend wie ein Highsmith-Thriller, geschmeidig und hinterhältig wie Martin Suters Romane, dazu eine Prise „Fifty ­Shades of Grey“: Die Lektüre von „Maestra“ gleicht einer wilden Achterbahnfahrt – ein Pageturner erster Güte.