Jennifer A. Nielsen: NICOLAS CALVA - DAS MAGISCHE AMULETT

Mit Mut und Magie

17. August 2016
300 Jahre nach Cäsars Ermordung gerät ein Sklaven­junge ins Visier der Mächtigen. Die Erfolgs­reihe aus den USA ist eine abenteuerliche David-und-Goliath-Geschichte, die selbst Lesemuffel in ihren Bann zieht.

Nicolas Calva, genannt Nic, schuftet als Sklave in einem Bergwerk. Hunger und Peitschenhiebe bestimmen seinen Alltag. Der Junge sehnt sich nach der Zeit zurück, als er und seine jüngere Schwester Livia in ihrer Heimat Gallien lebten. Eines Tages wird er in eine gefährliche Höhle hinabgeschickt, um nach Cäsars Schatz zu suchen. Dabei stößt er überraschend auf einen lebendigen Greif und flieht auf dessen Rücken nach draußen.

Was Nic allerdings noch nicht weiß: Die aus der Höhle mit­genommene Bulla – ein goldenes, mit Edelsteinen geschmücktes Amulett – gehörte einst Cäsar! Und die Wunde auf seinem ­Rücken entpuppt sich als „Göttlicher Stern“, der übernatürliche Kräfte verleiht. Um in den Besitz dieser Magie zu gelangen, ­würden gewisse Römer alles tun …

In Amerika hat der Auftaktband von „Nicolas Calva“ bei den jugendlichen Fans Begeisterungsstürme ausgelöst. Manche haben ihn an einem Tag verschlungen, für andere war er das beste Buch des Jahres. Immer wieder wurde die Autorin Jennifer A. Nielsen angefleht, sich mit dem Folgeband nur ja zu beeilen. Kein Wunder, denn Nic, der Ich-Erzähler, ist so sympathisch wie charismatisch. Er gibt niemals auf, ist clever und so gar kein Opfertyp. Der unbedingte Wunsch, in Freiheit zu leben, und seine Familie wieder zu vereinen, treibt ihn voran. Dafür ist er bereit, alles zu riskieren. Wenn er nur wüsste, wem er noch trauen kann. Vielleicht hütet ja selbst das Straßenmädchen Aurora, das ihm immer wieder hilft, ein Geheimnis. Ganz davon abgesehen wäre sein Leben erheblich einfacher, wenn er seine neuen Superkräfte schon einzusetzen wüsste ...

Der Amerikanerin Jennifer A. Nielsen ist mit diesem ersten Band ein fulminanter Reihenauftakt gelungen. Unter ihren Händen erwacht das alte Rom zu neuem Leben. Wer waschechte Helden, Action­szenen und die Antike liebt, kommt an „Nicolas Calva“ nicht vorbei. Der Auftaktband lässt die Leser aufgewühlt und mit vielen Fragen zurück. Glücklicherweise geht es im Frühjahr aber schon weiter.