Anders Johansen: DAS SCHWARZE LOCH IN MIR

Tunnel zur Außenwelt

18. August 2016
Aus der Sicht eines autistischen Jungen erzählt der Däne Anders Johansen in einem feinfühligen, poetischen Roman vom Einbruch des Fortschritts in die Abgeschiedenheit der Färöer-Inseln.

Der zwölfjährige, autistische David lebt mit seinem streng religiösen Vater und seinem Bruder Peter in einem abgeschiedenen Dorf auf den Färöer-Inseln. Mit der Ruhe in der kleinen Gemeinschaft ist es vorbei, als ein Tunnel gebaut wird, der das Dorf mit der Außenwelt verbindet: Plötzlich laufen Touristen durch die Straßen, plötzlich tauchen Probleme auf, die es vorher nicht gab. Eine Flucht durch das „schwarze Loch“ löst schließlich einen dramatischen Unfall aus und entzieht David den Boden unter den Füßen. Mit viel Einfühlungsvermögen schildert Anders Johansen das sukzessive Zerbrechen der Dorfgemeinschaft aus der Sicht eines autistischen Jungen, der die Ereignisse mit klarem Blick kommentiert. Ein berührend feinfühliger Gesellschaftsroman, der nicht zuletzt die Frage nach dem Preis des Fortschritts stellt.