Paul Murray: DER GUTE BANKER

Ein falsches Spiel

18. August 2016
Nach seinem Bestseller „Skippy stirbt“ hat der irische Romancier Paul Murray mit „Der gute Banker“ eine witzige und intelligente literarische Antwort auf die Finanzkrise geschrieben.

Von Paris nach Dublin gezogen, gerät der Banker Claude Martingale in einen Reigen, in dem neben Kunst und Kommerz auch die Liebe ein falsches Spiel spielt. Wo James Joyce seinen „Ulysses“ ansiedelte, sieht sich Claude in literarisch wie finanztechnisch abenteuerliche Projekte verwickelt. Ein unheimlicher Verfolger stellt sich ihm als Schriftsteller vor, der Claude zum Helden seines neuen Romans machen will, aber möglicherweise weit profanere Gründe hat, sich dessen Vertrauen zu erschleichen. Claudes Arbeitgeber, die Bank von Torabundo, handelt mit dubiosen Derivaten und betreibt haarsträubende Übernahmen. Was, kann man da mit Bertolt Brecht fragen, ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?

Satirisch überspitzt entlarvt der irische Schriftsteller Paul Murray so die Methode, die sich hinter dem Wahnsinn an den Börsen verbirgt.