Gereon Rath: LUNAPARK

Terror der Braunhemden

22. November 2016
Volker Kutscher erweckt in seinen Krimis um Kommissar Gereon Rath das Berlin der 1930er Jahre zum Leben. Im sechsten Band, „Lunapark“, hat es der Ermittler mit einer Mordserie und brutalen SA-Sturmtrupps zu tun.

Frühjahr 1934, das Hitler-Regime sitzt fest im Sattel und die Nazis zeigen nun ihr wahres Gesicht: Die Geheime Staats­polizei verbreitet Angst und Schrecken, die Schlägertrupps der SA hetzen Menschen durch Berlins Straßen, überfallen Versammlungen und verschleppen Kommunisten, Juden und politisch ­Andersdenkende in ihre Folterkeller. Ausgerechnet in dieser auf­geheizten Atmosphäre hat es Kommissar Gereon Rath mit einer Mordserie an SA-Männern zu tun. Doch selbst die Kriminalpolizei kann nicht mehr ungestört arbeiten: Es wird eine Sonderkommission gebildet und Rath muss an der Seite des Gestapo-Mannes und Ex-Kollegen Reinhold Gräf ermitteln, der wie selbstverständlich davon ausgeht, dass die Täter Kommunisten sind. 

Rath indes verfolgt eine andere Spur: Im SA-Sturm hunderteins haben sich offenbar Berliner Kriminelle versammelt, die im Schutz der NSDAP-Kampforganisation ihre dunklen Geschäfte fortführen. Und die SA-Führung, bemerkt Rath, hält ihre schützende Hand über die Truppe. Doch wer steckt hinter den Morden? Hat jemand mit den Ganoven, die nun als Braunhemden die Stadt terrorisieren, eine Rechnung offen? 

„Lunapark“ heißt Volker Kutschers sechster Roman um Gereon Rath, den es aus Köln ins ungeliebte Berlin verschlagen hat. Erneut beeindrucken neben der Spannung und dem ausgeklügelten Plot vor allem die Atmosphäre der brodelnden Metropole und die historischen Details. So arbeitet Rath im Polizeipräsidium am Alex unter Führung von Kriminalrat Ernst Gennat, genannt „Buddha“, ob seiner stoischen Ruhe und seiner Leibesfülle, der einer der bekanntesten Kriminalisten seiner Zeit war.