Liz Pichon: TOM GATES

Ein genialer Chaot

27. März 2017
Ein bisschen Tom Gates steckt in jedem Jungen. Und über das, was der pfiffige Schüler in seinem Tagebuch berichtet, lacht man sich schlapp. Gibtʼs eine bessere Motivation fürs Lesen?

Tom Gates liebt Schokofrösche und Karamellwaffeln. Er spielt Gitarre, findet ­seine Eltern anstrengend und hat eine ewig schlecht gelaunte ältere Schwester, die er wunderbar ärgern kann, wenn er sich zum Beispiel morgens vor ihr ins ­Badezimmer drängelt. Auf dem Gesicht des Fünftklässlers erscheint ein seliges Lächeln, wenn er seine Mitschülerin Amy bloß sieht, und peinliche Situationen scheinen nur auf ihn zu warten. Tom ist ein liebenswerter Chaot. Und er schreibt Tagebuch, dessen Seiten er großzügig mit Bildern und Sprechblasen schmückt.

Als vor sieben Jahren der erste Band mit dem vom Alltag gebeutelten Schüler erschien, ahnte keiner, dass die Comicroman-Serie so großen Erfolg haben würde. Allein im deutschsprachigen Raum haben sich bisher 900 000 Exem­plare verkauft und Tom hat nicht wenige Lesemuffel zum Lesen gebracht. ­Jungen – und Mädchen – in 36 Ländern sind süchtig nach seinen Erlebnissen. 

Jetzt ist der elfte Band herausgekommen. Tom wird von einem Hamster um den Schlaf gebracht, muss einen „Schüttel dich wach“-Tanz vorführen und will die DogZombies, seine Band, endlich nach vorn bringen. Immer nur in ­Seniorenresidenzen aufzutreten ist irgendwie uncool. Wer die englische ­Autorin und Zeichnerin Liz Pichon live erleben möchte, hat auf der Leipziger Buchmesse Gelegenheit dazu.