Peter Gallert, Jörg Reiter: GLAUBE LIEBE TOD

Ein starkes Team

8. Juni 2017
Seit Jahren schreiben sie gemeinsam erfolgreiche Drehbücher fürs Fernsehen. Nun starten Peter Gallert (rechts) und Jörg Reiter eine Krimireihe mit einem ungewöhnlichen Ermittler: Im Mittelpunkt steht der Polizeiseelsorger Martin Bauer. 

Wo haben Sie sich eigentlich kennengelernt?
Reiter: Bei der Produktion einer Daily Soap. Peter war als Story­editor verantwortlich für die Geschichten, ich als Script­editor für die Dialoge.
Gallert: Alles fing mit einem Streit an. Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, worum es ging. Aber es wurde laut.

Und wie kamen Sie auf die Idee, gemeinsam einen Krimi zu schreiben?  
Gallert: Daran ist ebenfalls das Fernsehen schuld. Dort haben wir entdeckt, wie effektiv die Arbeit in einem Autorenteam sein kann und wie viel mehr Spaß sie macht, als allein über einem Stoff zu brüten. Allerdings waren die Stoffe, die uns am Herzen lagen, den TV-Entscheidern immer zu gewagt, zu neu, zu irgendwas.
Reiter: Wir dagegen fanden unsere Ideen zu gut, um sie in der Schublade verstauben zu lassen, und haben zeitgleich fest­gestellt, dass wir uns nicht mehr reinreden lassen wollten.

Wer hatte denn die Initialidee mit dem Polizeipfarrer? Und wie sieht Ihre gemeinsame Arbeit aus?
Reiter: Ein Schwachpunkt vieler Krimis ist der ziemlich konstruierte Zugang zu den Fällen. Wir wollten einen Ermittler, der von dem, was geschieht, unmittelbar betroffen ist. 
Gallert: Wir begriffen, dass wir mit einem Polizeipfarrer keine ­dramaturgischen Hilfskonstruktionen brauchen. Martin Bauer bringt uns als Krimiautoren mitten hinein ins menschliche ­Drama eines jeden Verbrechens. Bevor wir anfangen zu schreiben, sitzen wir wochenlang jeden Tag an Jörgs Küchentisch. Zuerst entwickeln wir die Charaktere. Dann Schritt für Schritt die Handlung.
Reiter: Es ist eher ein Finden als ein Erfinden. 

Interview: Wolf Beetz