Mit zwölf kam Arun Gandhi für zwei Jahre in den Aschram seines berühmten Großvaters, und dessen Lektionen veränderten für immer das Leben des Enkels. Arun Gandhi hat diese Lektionen nun zusammengefasst: in einem Buch mit dem Titel „Wut ist ein Geschenk“. Eine positive Perspektive auf die Wut? Das verstand Arun erst, als sein liebevoll „Bapuji“ genannter Großvater es ihm erklärte: „Wut ist die Energie, die uns zwingt, zu definieren, was gerecht ist und was ungerecht.“
In elf inspirierenden Kapiteln erzählt Arun Gandhi von seinem Großvater und dessen Lehre. Es geht um den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl, um die Notwendigkeit des Alleinseins, um Achtsamkeit und Verschwendung – und um Gandhis kritische Haltung zur Toleranz. „Es gibt nichts Herablassenderes, als jemanden zu tolerieren ... Bapuji würde Toleranz nicht nur als unangemessen bezeichnen, sondern als entfremdend.“ So entsteht aus Arun Gandhis vielfältigen Erinnerungen, den über ein ganzes Leben sorgsam bewahrten Anekdoten, ein faszinierendes Bild des großen Pazifisten.
Im letzten Kapitel wagt Arun Gandhi eine Vermutung, wie sein Großvater wohl auf islamistischen Terror, einen US-Präsidenten Trump oder die Spaltung der Gesellschaft reagiert hätte: mit Strategien, die nie aus der Mode kommen sollten, mit gewaltfreiem Protest und der Einladung zum Gespräch.