Christophe Boltanski: DAS VERSTECK

Überleben im Untergrund

28. August 2017
Er ist ein „vergötterter Arzt“, Jude und katholischer Konvertit. Sie ist eine an Polio erkrankte, gehbehinderte Frau, die dennoch begeistert Fiat fährt und für ihre Lieben kämpft:

 Christophe Boltanski erzählt in seinem Roman die Geschichte seiner Großeltern, die sich während der deutschen Okkupation 20 Monate lang in der Pariser Rue de Grenelle versteckt hielten. „Sie bewohnten einen Palast und lebten wie die Clochards“, schreibt der Enkel über die alles umfassende Angst, die dazu führte, dass sich sein Großvater in einem Hohlraum verstecken musste. Boltanski schildert einen Überlebenskampf in Zwischenräumen. Ergreifend, klug und überaus menschlich.