Es gibt sie noch, die wahren Fakten – und sie zur Kenntnis zu nehmen, muss keineswegs dröge sein. Wer noch Zweifel hat, beseitigt sie am besten mit dem Buch „Sprache in Bildern“, das den Datenschatz des Dudenverlags besonders verführerisch glitzern lässt: Die 50 Infografiken, gestaltet von der Agentur Infographics Group, verwandeln statistische Sachverhalte wie etwa die Durchschnittslänge deutscher Wörter oder Kennzahlen zur Buchstabenhäufigkeit in postertaugliche Augenweiden. Widerstand gegen Wissenszuwachs ist also zwecklos – zumal einiges zu Unrecht als Fun Fact erscheint: Die Top Ten der Hundenamen zu kennen, kann beim Gassigehen so manche unerwünschte Uneindeutigkeit verhindern; Anagramme erhöhen Scrabble-Gewinnchancen, und europäische „Ich liebe dich“-Formeln boosten gewiss die Völkerverständigung.
Außerdem dürfte so manche Small-Talk-Pause sich mit dem Hinweis auflockern lassen, dass einst versucht wurde, Fremdwörter wie „Mumie“ oder „Botaniker“ durch „Dörrleiche“ respektive „Krautbeschreiber“ zu ersetzen. Reden wir nicht länger drumherum – die wichtigste Lehre des Buchs lautet: Visualisieren geht über schwadronieren.
