Deon Meyer: FEVER

Was uns ausmacht

9. Oktober 2017
Nach Welterfolgen als Krimiautor hat der Südafrikaner Deon Meyer jetzt eine berührende Vater-Sohn-Geschichte vom Neustart der Menschheit nach dem Scheitern der Konsumgesellschaft geschrieben. 

Nachdem ein Großteil der Menschheit einer verheerenden Fieberepidemie erlegen ist, wagen der 13-jährige Nicolaas Storm und sein Vater Willem in einer Welt voller Bedrohungen durch Raubtiere und Marodeure den Aufbau einer neuen Gesellschaft. Das geschützt an einem Stausee gelegene Örtchen Amanzi wird zu deren Keimzelle, zur neuen Heimat für verwaiste und verstörte Männer, Frauen und Kinder. Im Rückblick erzählt Nicolaas, wie es ihnen gelingt, dort wieder in Betrieb zu nehmen, was früher so selbstverständlich war: Autos und Flugzeuge, Strom- und Nahrungsversorgung.

In grandiosen Naturschilderungen und oft atemberaubenden Szenen erinnert er sich daran, wie er früh erwachsen werden musste, an dramatische Begegnungen mit plündernden Banden, aber auch an das wilde Mädchen Sofia, in das er sich verliebt hat. Wie in einem Brennspiegel verdichtet sich in Nicolaas’ Erzählung, was Zivilisation, was Menschen ­ausmacht und was entbehrlich ist.

Auf den Enthusiasmus des Neubeginns aber fällt der Schatten eines schrecklichen Geheimnisses, das Nicolaas’ arglosem Vater schließlich den Tod bringen wird.