Mareike Krügel: SIEH MICH AN

Ungeklärte Dinge

17. Oktober 2017
Mareike Krügel erzählt in „Sieh mich an“ lebensklug und humorvoll von den Zumutungen des Alltags – und wie eine bestürzende ­Entdeckung das Leben emotional aus den Fugen geraten lassen kann.  

Der Roman spielt an einem Freitag in Kiel und dreht sich darum, was passiert, wenn man fürchtet, bald sterben zu müssen. Die Protagonistin und Icherzählerin Katharina weiß nicht, was tun, als sie etwas in ihrer Brust ertastet – just als die Tochter wegen ihres Verhaltens von der Schule verwiesen werden könnte und der Ehemann nur noch am Wochenende anwesend ist: „Man kann doch nicht einfach so sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind.“

Mareike Krügels „Sieh mich an“ ist kein Familienroman, aber auch kein Krebsbuch; die Krankheit selbst wird nie direkt erwähnt. Das Buch erzählt vom alltäglichen Wahnsinn, von Ängsten und emotionalen Erschütterungen, ist aber zugleich überaus ­humorvoll. Mareike Krügel ist ein warmherziger, lebenskluger Roman gelungen, der den Leser fasziniert und sofort Bilder in der Fantasie wachsen lässt.