Jeanne Benameur: DAS GESICHT DER NEUEN TAGE

Seelisch zerrissen

22. November 2017
Fünf Menschen ringen mit ihrem Selbst: Jeanne Benameur besticht mit einem klugen, feinsinnigen Roman über innere Freiheit.

Kriegsfotograf Étienne kehrt nach monatelanger Geiselhaft nach Frankreich zurück und kommt dort kaum zurecht. Er fühlt sich wie ein Tausch­objekt, eine Ware und noch immer wie in einer Zwischenwelt: „Nicht wirklich gefangen, aber auch nicht frei.“ Im Dorf seiner Kindheit trifft er zwei Freunde wieder, mit denen er früher zusammen Musik machte. Auch sie kämpfen wie er selbst, wie seine Mutter und seine Exfreundin mit ihren zerrissenen Innenwelten.

Der mit dem Prix Version Fémina aus­gezeichnete Roman behandelt ebenso intensiv wie behutsam die großen Fragen und lotet eindringlich psychische Grenzsituationen aus.