Volker Klüpfel, Michael Kobr: KLUFTINGER

Kluftinger in Gefahr

11. April 2018
Zum zehnten Kluftinger-Jubiläum stellt das Autorenduo seinen Ermittler auf eine harte Probe: Jemand trachtet ihm nach dem Leben. Der Kultkommissar muss tief in der eigenen Vergangenheit graben, um den kniffligen Fall zu lösen.

Kluftinger ist eigentlich Ärger gewohnt. Der Kommissar aus dem kleinen Ort Altusried im Allgäu hat schon viele Verbrechen aufgeklärt. Doch der zehnte Kluftinger-Krimi hält für ihn nun Ärger der besonderen Art bereit: Aus dem versierten Ermittler wird ein Mordopfer in spe. Kluftinger ist ernsthaft in Gefahr – aber wer ist es, der ihn aus der Welt schaffen will?

Mit jedem neuen Kluftinger-Krimi haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr in den vergangenen 15 Jahren die Bestsellerlisten gestürmt; Millio­nen Leserinnen und Leser lieben den Charme des verschrobenen Kommissars, der nicht nur einen scharfen Blick und eine hervorragende Intuition hat, sondern auch diese spezielle Treffsicherheit für jedes im Weg stehende Fettnäpfchen. 

Mit ihrer ganz eigenen Kombination aus Spannung und Witz kann diese Allgäuer Welt auch bei den brutalsten Verbrechen nie so ganz aus den Fugen geraten. Kluftinger tritt ihnen mit einer unerschütterlichen Liebe für Kässpatzen entgegen und spielt auch dann unbeirrt in der Musikkapelle die große Trommel, wenn sein Heimatort von Mord und Totschlag erschüttert wird. Der ruhige Rhythmus der Allgäuer Provinz und die ­detailreich geschilderten Kochkünste von Ehefrau Erika in Verbindung mit den tiefen ­Abgründen der Gesellschaft machen süchtig – nicht nur den Kommissar selbst, sondern auch die vielen Fans der Kluftinger-Krimis. 

In „Kluftinger“ ist von dieser beschaulichen Allgäuer Ruhe allerdings nicht viel übrig: Kindergeschrei durchdringt das Zuhause des Polizisten – Kluftinger ist Opa geworden; eine Aufgabe, die er äußerst ernst nimmt. Und nicht nur das: Beim Kirchgang mit der Familie samt Enkelkind entdeckt er auf dem Friedhof ein frisches Grab mit einem Holzkreuz, auf dem sein Name steht. Der vermeintliche Kinderstreich ist erst der Anfang – schnell entpuppt er sich als ernsthafte Drohung, die sich in erschreckender Weise fortsetzt. Und Kluftinger weiß: Wenn er seinen eigenen Tod verhindern und sein Enkelkind aufwachsen sehen will, muss er tief in seine Vergangenheit eintauchen. 

Kluftingers Geheimnisse
Auf der Suche nach seinem Mörder in spe begibt sich Kluftinger auf eine spannende Zeitreise durch sein Leben. Wen hat er im Lauf seiner beruflichen Karriere hinter Gitter gebracht? Welche Freunde enttäuscht? Wer ist dieser Kluftinger eigentlich? Und wie wurde er zu dem, der er ist? Puzzleteil für Puzzleteil setzt sich von Teenagertagen an die Lebensgeschichte des Kommissars zusammen und offenbart dabei unerwartet dunkle Geheimnisse – und auch den Namen desjenigen, der ihm heute nach dem Leben trachtet. „Kluftinger“ ist deshalb mehr als der zehnte Band einer ­äußerst erfolgreichen Krimireihe: Es ist das Psychogramm eines Mannes, das mehr über ihn verrät als alle neun vorherigen Bände zusammen. Sogar seinen Vornamen. Tatsächlich – den ­haben Volker Klüpfel und Michael Kobr 15 Jahre lang äußerst gekonnt verschwiegen. 

Dass die beiden Autoren zusammengefunden haben, ist für Krimifans ein großes Glück – und der Beweis, dass mehrere Köche keineswegs immer den Brei verderben müssen. Ganz im Gegenteil: In der Kombination aus dem smarten Klüpfel und dem humorvollen Kobr liegt der Schlüssel zum Kluftinger-Erfolg. Die beiden Jungs lernten sich während der Schulzeit in Kempten kennen, auch wenn sie nie in dieselbe Klasse gingen. Klüpfel studierte dann Politik in Bamberg und wurde Journalist in Augsburg, Kobr ging zum Germanistikstudium nach Erlangen und arbeitete zunächst als Realschullehrer. Die Freude am Schreiben und das gemeinsame Talent für Wortwitz führten sie wieder zusammen, ein Selbstläufer war das jedoch nicht. Denn aus zwei ­begabten Autoren musste erst einmal ein Team werden: „Gerade am Anfang haben wir uns ganz schön zusammengerauft. Es ist nicht leicht, Kritik und Verbesserungsvorschläge des anderen ­anzunehmen – und jeder hat natürlich andere Arbeitsabläufe. Mittlerweile wissen wir aber, dass das gemeinsame Ringen um die Geschichte unseren Erfolg ausmacht“, sagt Volker Klüpfel. 

In „Kluftinger“ nähern sich die Autoren ihrem beliebten Prot­agonisten nun auf ungewohnt zarte, persönliche Weise. Und damit lernen auch die Kluftinger-Fans ihren grantig-liebenswerten Klufti noch einmal neu kennen – und müssen nun mehr denn je bangen, dass ihnen ihr Held abhandenkommen könnte. Sicher ist bloß: Im Allgäu lebt es sich gefährlich.