"Jeder braucht eine Suche im Leben. Suche etwas, was dich anzündet.“ Diesen Rat ihrer Großmutter hat Claire nie vergessen. Inzwischen ist sie Verhaltensbiologin, verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Das Feuer scheint erloschen, gelegentliche Affären können es nicht wieder entfachen. Und als Claire auch noch ihren Glücksstein verliert, wird der Riss in ihrem Dasein unübersehbar.
In ihrer poetischen Sprache zeichnet Nina George das Porträt einer Frau, der etwas Wichtiges im Leben fehlt. Aber auch die 19-jährige Julie, die Freundin von Claires Sohn, verspürt eine innere Leere: „Sie wollte Farben und Wahrheit und Intensität und leben, satt werden, mehr als satt!“ Bei einem Familienurlaub in der Bretagne wird der Riss zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu einem Strudel, in dem Julie und Claire sich allzu gern verlieren. Es geht um Begehren und Leidenschaft, um den Glauben an sich selbst – und um die Erkenntnis, dass das, wonach man sucht, oft nur einen Schritt entfernt ist. So unterschiedlich Claire und Julie auch sind, in ihren Sehnsüchten gleichen sie einander: in ihrem Drang, nicht nur zu funktionieren, sondern zu leben.
Der Urlaub am Meer wird für beide zu einer Entdeckungsreise ins Zentrum ihrer Wünsche, und Nina George beschreibt all das in einer einfühlsamen und mitreißenden Prosa, die insbesondere alle Frauen aufruft, sich nicht im Alltag zu verlieren, sondern das Feuer des Lebens neu zu entzünden. Jetzt gleich.
