Bachmann, Jelinek, Streeruwitz, Klemm – aus irgendeinem Grund scheinen österreichische Schriftstellerinnen besonders begabt, die beklagenswerten Seiten menschlichen Zusammenlebens grell auszuleuchten. Eine Tradition, in die sich Mareike Fallwickl bestens einfügt: Ihr Romandebüt „Dunkelgrün fast schwarz“ erzählt eindringlich von einer Kinderfreundschaft mit fatal klarer Rollenverteilung, die Raffael, Moritz und Johanna bis ins Erwachsenenalter umklammert hält.
Geschehnisse der Vergangenheit beschäftigen auch Susanne Fritz: Mit ihrer Spurensuche rekonstruiert sie das Schicksal ihrer Mutter, die 1945 als Jugendliche in einem polnischen Arbeitslager inhaftiert war. Weiter in den Südosten und mitten in einen Bürgerkrieg führt „Reise nach Karabach“: ein turbulent-frisches Roadmovie, dessen georgische Originalausgabe im selben Jahr erschien, in dem die Sowjetunion unübersehbar zerfiel: 1992.