MYTHOS 1968

Das große Aufbegehren

20. April 2018
Das Jahr 1968 gilt als Wendepunkt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Junge Leute protestierten gegen Vietnamkrieg, Bürgerlichkeit und NS-Vergangenheit. Neue Bücher lassen die bewegte Zeit vor 50 Jahren lebendig werden. 

Es war der 11. April 1968, als Josef Bachmann, aufgehetzt von der „Bild“-Zeitung, Rudi Dutschke niederschoss und damit die größten Krawalle aus­löste, die die Republik gesehen hatte. Ulrich Chaussy widmet sich in seinem Buch dem Leben des charismatischen Studentenführers und liefert ein brillantes Porträt der Zeit.

Doch wie ist es zu „1968“ gekommen? Autor Claus Koch nimmt die 1950er Jahre zum Ausgangspunkt und analysiert die Gründe für das große Aufbegehren. Und er blickt darüber hinaus und beschreibt, was von der 68er-Revolte geblieben ist, bis hin zum Versagen der Linken und zu den Parolen der neuen Rechten von heute. Für Christina von Hodenberg schlug vor 50 Jahren die Geburtsstunde des modernen Feminismus. Tatsächlich ging es damals um mehr als Vietnamkrieg, Nazis und Talaren-Muff: Erst ab 1977 war es einer Frau erlaubt, auch ohne die Zustimmung ihres Mannes arbeiten zu gehen.