Gerd Krumeich: DIE UNBEWÄLTIGTE NIEDERLAGE

Tod und Trauma

9. Oktober 2018
Republik der Verlierer: Gerd Krumeich wirft ­einen neuen Blick auf den Ersten Weltkrieg und das Scheitern der Weimarer Demokratie.

Der Erste Weltkrieg fand für die meisten Deutschen fern der Grenzen statt. Dass er verloren war, vermochten viele 1918 nicht zu fassen, so stark sie auch unter der Kriegswirtschaft gelitten hatten. War es schon schrecklich genug, dass alle Opfer vergeblich gewesen sein sollten, so bürdete der Vertrag von 

Versailles ihnen auch noch die Kriegsschuld auf. Der Historiker Gerd Krumeich lotet in seinem exzellen­ten Buch das „kollektive Trauma“ aus, um zu ­zeigen, warum die erste deutsche Demokratie so kata­stro­phal scheiterte und mit den Nationalsozialisten eine Bewegung obsiegte, die sich die Revision dieses ­Vertrags auf ihre Fahne geschrieben hatte.