Marissa Meyer: RENEGADES

Helden und Schurken

8. November 2018
Superkräfte, geheime Identitäten und ein erbitterter Krieg um die Vorherrschaft in Gatlon City: Die amerikanische Bestsellerautorin Marissa Meyer entwirft in ihrem neuen Roman eine faszinierende Fantasy-Welt.

In Gatlon City haben seit Kurzem die Renegades das Sagen: Superhelden mit außergewöhnlichen ­Fähigkeiten – und mit dem Wunsch, die Welt ein bisschen besser zu machen. Einer der jungen Kommandanten ist Adrian, ein smarter Junge mit Nerd-Brille, der nicht nur extrem weit und hoch springen und mit Lichtstrahlen schießen kann, sondern auch über ein bemerkenswertes Zeichentalent verfügt: Was er zu ­Papier bringt, wird lebendig. Um den Unter­drückten zu helfen, Gerechtigkeit zu üben und die Bösen ein für alle Mal zu besiegen, zeichnet er für die Renegades Waffen und Rüstungen.

Die Bösen, das sind die Anarchisten, die im Untergrund darauf warten, Gatlon City wieder zu übernehmen. Zu ihnen gehört die Nichte des Anarchisten-Führers, die 17-jährige Nova, deren Familie gewaltsam ums Leben gekommen ist. Auch sie hat eine besondere Begabung: Während sie selbst ohne Schlaf auskommt, kann sie andere Menschen durch bloße Berührung zum Einschlafen bringen. Diese Gabe will Nova bei ihrem Rachefeldzug gegen die Renegades nutzen. Getarnt mit einer Metallmaske, die ihre Identität verschleiert, schleust sie sich bei ihren Erzfeinden ein.

Doch ihr Plan gerät ins Wanken, als sie den Renegades-Anführer Adrian kennenlernt – statt Hass spürt sie plötzlich Schmetterlinge im Bauch. Wieso muss sie sich ausgerechnet in einen ihrer Wider­sacher verlieben? Oder ist Adrian am Ende gar nicht der, für den Nova ihn hält?

Der Amerikanerin Marissa Meyer ist mit dem ersten Band von „Renegades“, einer auf drei Folgen angelegten Serie, eine starke Mischung aus Romantik, Abenteuer und Science-Fiction gelungen. Spannend wird der Roman dank der beiden unterschiedlichen Handlungsstränge: Novas Familiengeschichte und Adrians Mission. Und da Meyer eindringlich die Konflikte beschreibt, die die beiden jungen Kämpfer durchleiden müssen, und die Gründe beleuchtet, warum Adrian für die vermeintlich Guten und Nova für die Schurken kämpft, erlebt man die Hauptfiguren beim Lesen hautnah. Absolut mitreißend!