Cay Rademacher: EIN LETZTER SOMMER IN MÈJEAN

Tödlicher Sommer

18. Juni 2019
Fünf Deutsche kehren zurück in jenes Fischerdorf, in dem 30 Jahre zuvor ihr Freund ermordet wurde. Commissaire Renard soll das Verbrechen endlich aufklären. Cay Rademachers Krimi fesselt mit Atmosphäre und perfekt inszenierter Spannung.

Sommer 1984: Michael lädt seine Clique in das Ferienhaus seiner Eltern nach Südfrankreich ein. Die sechs jungen Leute haben das Abitur in der Tasche, die Welt steht ihnen offen, doch erst einmal genießen sie einen Sommer, der niemals enden dürfte. Bis eines Morgens Michael erschlagen am Strand gefunden wird. Der Täter wird nie gefasst. 30 Jahre später erhalten die fünf Freunde von damals anonyme Briefe: Alle sollen nach Méjean kommen, dort würden sie erfahren, wer Michael umgebracht hat.

Auch bei der Polizei von ­Marseille geht ein anonymes Schreiben ein; Commissaire Renard wird beauftragt, der Sache nachzugehen. Innerhalb dieser Rahmenhandlung entspinnt ­Autor Cay Rademacher einen mitreißenden Krimi der Sorte Whodunit. War einer der fünf Deutschen, die allesamt ihre Geheimnisse, seelischen Abgründe und düsteren Erinnerungen mit sich herumtragen, der heimtückische Mörder, oder kommt der aus dem provenzalischen Fischerdorf? Und was hatte Michael, dieser über alle Maßen begabte und beliebte Junge, zu verbergen?

Die perfekt inszenierte Spannung und fein gewobene Psychologie von „Ein letzter Sommer in Méjean“ macht aber nur einen Teil des Lesevergnügens aus: Wie in Rademachers Krimiserie um Capitaine Blanc ist man auch hier mittendrin, hört die Zikaden, spürt die Hitze der Provence, schmeckt den frisch gekochten Seeteufel und riecht das salzige Meer.