Innig verbunden

1. November 2019
Auf gute Freunde ist Verlass – ganz egal, was passiert. Doch manchmal fühlt man sich sehr allein. Diese Bücher für Kleine und Große haben eine gemeinsame Botschaft: Es lohnt sich, auf andere zuzugehen.

So gern würde Frosch eine Sternschnuppe sehen, doch im entscheidenden Moment kriegt er sie nicht mit – wie traurig! Und wie schön, dass Schweinchen, Hase und Ente sich etwas ganz Besonderes überlegt haben, damit ihr Freund sich auch endlich etwas wünschen darf. Die Jüngsten werden von den kräftigen Farben und der liebevoll erzählten Geschichte begeistert sein. 

Für Jan und Flo, die Hauptfiguren in „Die beste Bahn meines Lebens“, wäre ein guter Freund an ihrer Seite gerade sehr wichtig, weil sie beide in der Klemme stecken: Jan muss sich in der neuen Schule behaupten, und Flower-Power Flo weiß nicht so recht, wie sie gegen ihren Intimfeind Linus vorgehen soll. Im Wechsel erzählt Jan und zeichnet Flo in diesem originell gestalteten Buch, wie aus gegenseitiger Hilfe echte Freundschaft wird. 

Ein Märchenbuch ganz anderer Art ist „Power to the Princess“. Vertraute Figuren wie Rotkäppchen,  Aschenbrödel und Dornröschen durchleben eine erstaunliche Entwicklung zu selbstbewussten, gleichberechtigten jungen Frauen – oft unterstützt von guten Freunden. Dass Rapunzel sich als geniale Architektin erweist, die ihren Turm selbst umgebaut hat, ist nur eine der Pointen in diesem Buch, das sich durchaus auch an mutige Jungs richtet. 

In eindrucksvollen Bildern und knappen Texten wird in „Ein Funkeln im Dunkeln“ die Geschichte von Emma und ihrem Bücherhelden, Bär Bo, erzählt. Dass Bo Angst vor der Dunkelheit hat, kann Emma überhaupt nicht verstehen. Als sie die Chance bekommt, eines Nachts in seine Geschichte einzusteigen, zögert sie keine Sekunde und geht gemeinsam mit ihm in die „Höhle ohne Namen“.  

Auch das außergewöhnlich illustrierte Bilderbuch „Das Dunkle und das Helle“ spielt mit Gegensätzen und mit der Angst vor dem Unbekannten. Wenn das Struppige nicht so furchtsam (aber neugierig) und das Zarte nicht so bequem (aber auch neugierig) wäre, ­hätten sich die beiden bestimmt schon viel früher kennengelernt – und erfahren, wie schön es ist, die Welt gemeinsam zu erkunden. 

Dass auch eigenwillige Teenager Freunde brauchen, muss Enni noch lernen. Als ihre Pflegeeltern samt geliebtem Pflegebruder in die Schweiz umziehen und sie ins Internat abschieben, fühlt sie sich sehr allein. Und wütend. Keine gute Voraussetzung, um neue Freunde zu gewinnen. Welche Wendung das Ganze nimmt, erzählt Vanessa Walders rotzig-sympathische Heldin in „Die Unausstehlichen“.