Ich bin Vater von vier Töchtern und ich habe die Sache nicht im Griff …“ Der Mann klingt verzweifelt, ist es aber nicht. Tillmann Prüfer verlangt für sein Dasein als vierfacher Tochtervater kein Mitleid. Im Gegenteil. Morgens mit Kinderfuß im Gesicht aufwachen; Nutella-Stullen schmieren im Akkord; Dauerbeschallung mit Teenie-Pop überstehen; mit mühsam ausgearbeiteten Regelwerken bei akuter Smartphoneritis scheitern; Kaninchenställe ausmisten; Ponys auf Reiterhöfen bändigen; Deutschrap-Konzerte besuchen; als cooler Held oder Ratgeber bei Liebeskummer abblitzen; loslassen lernen.
Witzig, liebevoll und entwaffnend ehrlich schildert der Journalist die Herausforderungen und (selbst)kritischen Fragen, denen sich ein engangierter Erziehungsberechtigter täglich stellen muss, wenn er sich gleichzeitig allen alterstypischen Eigenwilligkeiten vom Vorschulalter über Gerade-noch-Kind, Vollpubertät bis zur Volljährigkeit gegenübersieht. Oder wie es sich anfühlt, von vier Seiten frappierend direkt auf Unzulänglichkeiten oder altmodische Fehlgriffe hingewiesen zu werden.
„Kriegt das Papa, oder kann das weg?“ versammelt bezaubernde Dialoge und Alltagsgeschichten vom realen Nachwuchs-Wahnsinn, der wohl allen Eltern irgendwie bekannt vorkommt. Ebenso das Glücksgefühl, ganz eigene Persönlichkeiten beim Heranwachsen und Erwachsenwerden begleiten und unterstützen zu dürfen.