Helme Heine: HUI UND PFUI

Fegefeuer und Heiligenschein

25. November 2019
Sie hat Flügel, er hat Hörner: Die Freundschaft dieses ungleichen Paars setzt Himmel und Hölle in Bewegung. Helme Heines neues Kinderbuch ist wieder voller Witz und Hintersinn.

"Du ruinierst unseren schlechten Ruf!“, schimpft Vater Teufel seinen Sohn Pfui aus, als dieser eines Tages mit einer himmlischen Feder nach Hause in die Hölle kommt. Die hat ihm nämlich Hui geschenkt, das nette Engel-Mädchen aus dem Himmel oben rechts. Und auch die Engel-Eltern setzen nun ihren ganzen heiligen Zorn daran, das Töchterchen vom kleinen Teufelsbraten Pfui fernzuhalten. Was natürlich nicht gelingt. Gegensätze ziehen sich nun mal an …

Die Freundschaft der beiden grundverschiedenen Kinder aus Helme Heines neuem Buch „Hui und Pfui“ erinnert ein wenig an die von Ronja Räubertochter und Birk. Auch hier geraten die aus Vorurteilen errichteten Trutzburgen uralter Mächte gehörig ins Wanken. Wo Himmel und Hölle aufeinandertreffen, ist natürlich der Teufel los. Wenn aber Helme Heine erzählt und illustriert, geht es dabei smart und witzig zu. Helme Heine spielt mit allen gängigen Klischees. Frech und leichtfüßig wirft er mit Mistgabeln, Heiligenscheinen und Fegefeuern um sich, bis die Herrschaften von ganz oben ebenso wie die von ganz unten endlich ein Einsehen haben.

Und am Ende macht es richtig Spaß zuzusehen, wie die beiden ungleichen Parteien sich ­einander annähern, Hexenbesen zu Hirtenstäben umgebogen werden und auf dem Höllenfeuer gemütlich gegrillt wird. Eine Geschichte, die mit einem Augenzwinkern zu lesen ist und gerade deshalb so viel Spaß macht!