Daniel Friedman: DER ALTE DEM KUGELN NICHTS ANHABEN KÖNNEN

Der Alte und das Gold

18. Februar 2014
Buck Schatz’ Plan war es, seinen Lebensabend auf dem Sofa zu verbringen. Doch dann holt den Ex-Cop die Vergangenheit ein und ein letztes Abenteuer beginnt.

Eigentlich wollte Buck Schatz den Rest seines Lebens vor allem auf dem Sofa sitzen, Zigaretten rauchen und Fox News im Fernsehen schauen. Früher war er der härteste Knochen des Polizeidezernats, heute, mit 87, kämpft Buck gegen die Malaisen des Alters. Zwar liegt seine Smith & Wesson .357 Magnum noch immer gut geölt bereit. Seit Buck das letzte Mal jemanden erschießen musste, hat die Sehkraft allerdings deutlich nachgelassen.

Noch immer ist er aber das knurrige Raubein, das seine Frau Rose liebt, ansonsten aber seine Ruhe will – aus der ihn ein Anruf seines alten Kameraden Jim aufschreckt, der ihn ans Sterbebett ruft. Unter Tränen beichtet Jim, dass er dem SS-Mann, der sie in der Kriegsgefangenschaft gequält hatte, nach dem Krieg zur Flucht verholfen habe – das Auto voller Raubgold. „Er gab mir einen Barren und ich ließ ihn fahren.“ Buck, der Ex-Cop, soll den Verbrecher jagen, das Gold finden und so die Sache aus der Welt schaffen. Eigentlich hat Buck dazu keine Lust, doch weil auch Nichtstun langweilig werden kann, macht er sich gemeinsam mit seinem Neffen Billy auf die Suche. Dummerweise haben auch noch andere von dem ominösen Nazischatz Wind bekommen – und schon ist Buck mittendrin in seinem vielleicht letzten großen Abenteuer.

Es ist eine irre Geschichte, die sich der junge amerikanische Autor Daniel Friedman hat einfallen lassen. Mit einem Helden, den man so schnell nicht wieder vergisst. Buck Schatz ist ein alter Grantler, ein Zyniker, der nie um einen derben Spruch verlegen ist. Und der sich trotz seiner 87 Jahre von niemand ins Bockshorn jagen lässt – auch wenn er nicht mehr so gut zu Fuß ist und gelegentlich vergisst, seine Pillen gegen Altersvergesslichkeit zu schlucken. Weil er den Nazischergen nicht so einfach davonkommen lassen will, verschiebt der alte Haudegen, der einem von Seite zu Seite sympathischer wird, seinen Lebensabend auf dem Sofa und wirft sich hinein in sein vielleicht letztes Abenteuer. Und hat auch beim Showdown – Buck liegt mit einer Schusswunde im Krankenhaus – die bessere Antwort. Und seinen Revolver unterm Kopfkissen.