Frank Goosen: RAKETENMÄNNER

Abschied vom Heldentum

20. Februar 2014
Bist du der geworden, der du sein wolltest? Mit dieser Frage sehen sich die Protagonisten in Frank Goosens Buch ­„Raketenmänner“ konfrontiert. Geschichten, die Melancholie, Humor und Tiefgang aufs Schönste vereinen.

Sie stehen in der Mitte ihres Lebens oder gehen auf das Ende zu. Sie blicken zurück auf ihre Träume und Hoffnungen, und sie fragen sich, ob sie erreicht haben, was sie erreichen wollten: Das sind die Helden in Frank Goosens neuem Buch „Raketenmänner“. Helden, die ihr Heldentum eigentlich schon hinter sich gelassen haben und denen der Autor und Kabarettist in seiner lakonischen Prosa nachspürt.

Er ist selbst einer von ihnen. Selbstironie ist ein Markenzeichen Goosens – und den nicht allzu ernsten Blick auf die Welt bewahrt  der Fußballfan selbst dann, wenn es um seine Bundesliga-Tipprunde geht: Dass sogar seine Schwiegermutter besser tippe, verrät Goosens Webseite, „und die geht nach der Farbe der Trikots“.

Ganz so leicht nehmen seine Figuren in „Raketenmänner“ ihr Leben nicht immer. Da versucht ein Journalist vergeblich, seine Frau zu betrügen, da teilt ein Anrufer dem alten Platzwart mit, dass der Tod an seine Tür klopfen werde, und ein Anwalt hofft, endlich zu erfahren, warum ihn seine erste große Liebe verlassen hat. Goosen lässt der Melancholie ihren Raum, unterlegt sie jedoch mit feinem Humor – jenem Humor, der ihn befähigt, dem Älterwerden mit Nonchalance und Gelassenheit zu begegnen.