Simon Beckett: DER HOF

Eher Moll als Dur

25. Februar 2014
Schauspieler Johannes Steck freut sich immer, wenn er wieder einen neuen Roman von Simon Beckett einlesen darf. In „Der Hof“ stößt ein Engländer auf ein tödliches Geheimnis in der französischen Provinz.

Mit „Der Hof“ haben Sie jetzt den elften Roman von Simon Beckett als Hörbuch eingelesen. Freuen Sie sich eigentlich noch, wenn ein neuer Beckett bei Ihnen ankommt?
Johannes Steck: Ja, bei diesem Autor freue ich mich immer total. Und diesmal war ich besonders gespannt, weil ich wusste, dass es kein neuer David-Hunter-Roman ist.

War „Der Hof“ schwieriger zu lesen als andere Bücher von Beckett? Immerhin hatten Sie es hier mit einem Engländer zu tun, den es nach Frankreich verschlagen hat, sowie mit drei Frauen und einem besonders fiesen Kerl, dem Hofbesitzer ...
Nein, schwieriger war das nicht. Man muss ein Buch so lesen, wie es dem Autor entspricht. Simon Beckett erfordert einen bestimmten Gesamttonfall: eher zurückhaltend, eher Moll als Dur. Eine gewisse Traurigkeit ist hier ganz wichtig.

Machen Sie beim ersten Lesen Unterstreichungen?
Es gibt Sprecher, die fertigen eine richtige Partitur von Unterstreichungen an. Ich mache keine einzige. Im Studio lese ich dann vom iPad. Das hilft mir bei der Konzentration, und der Tontechniker muss so keine Umblättergeräusche herausschneiden.

Sie haben eine sehr markante, sehr trockene Stimme. Wie pflegen Sie die?
→ Gar nicht. Nur wenn ich aus dem Urlaub wiederkomme, merke ich, dass die Zunge nicht so schnell und so beweglich ist. Dann mache ich Sprechübungen, bevor es mit dem Lesen losgeht.

Zur Person
Johannes Steck, geboren 1966 in Würzburg, ist ein erfolgreicher Theater- und Fernsehschauspieler. Einem breiten Publikum wurde er als Dr. Kreutzer in der Fernsehserie „In aller Freundschaft“ bekannt. Als Hörbuchsprecher ist er eine Institution – er leiht Autoren wie Simon Beckett, Bernard Minier und Martin Walker seine Stimme.