Yoko Ogawa: Schwimmen mit Elefanten

Die Welt des "kleinen Aljechin"

27. Februar 2014
Yoko Ogawas Roman erzählt die ­ungewöhnliche Lebensgeschichte eines Jungen. Buchhändlerin Nathalie Mock ist verzaubert von der zarten, ­hochpoetischen Sprache der Autorin, die an Haikus erinnert.

"Schwimmen mit Elefanten“ ist die Lebensgeschichte eines Jungen, der als „kleiner Aljechin“ bekannt wird, benannt nach dem Schachgroßmeister. Ein Junge, der eine tote Elefantendame und ein unsichtbares Mädchen als seine besten (und einzigen) Freunde ansieht. Ein Junge, der mit sieben seine Begabung für das Schachspiel entdeckt. Doch er kann nur spielen, wenn er weder Gegner noch Figuren sieht …

In einer hochpoetischen Sprache entführt Yoko Ogawa in die eines Menschen, der nicht so ist wie die anderen, der mit Schachfiguren Verse schreibt. Ihre Sprache erinnert in ihrer Zartheit und im genauen Blick für Details an japanische Haikus, wie zum Beispiel wenn der Protagonist seine große Liebe Miira, die immer eine Taube auf der Schulter trägt, aus weiter Entfernung in einer Reihe von Menschen entdeckt: „Er erkannte (…) sie sofort. Allerdings nicht an der Taube und auch nicht daran, dass sie als letzte ging (…). Er erkannte sie an dem unverwechselbaren Schatten ihrer traurig gesenkten Wimpern.“ Dieser eine Satz ist eigentlich schon Antwort genug auf die Frage, ob dieses Buch lesenswert ist.

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