Ildíko von Kürthy: STERNSCHANZE

Wer könnte ich werden?

4. April 2014
Ihre Romane sprechen Frauen aus dem Herzen. Mit Klarsicht und Humor erzählt Ildikó von Kürthy von weiblichen Selbstzweifeln und Sehnsüchten. Im jüngsten Buch muss  die 43-jährige Nicky zurück auf Los.

Ohne Scheu schreibt die Hamburger Autorin Ildikó von Kürthy über Beziehungsprobleme, Kindererziehung oder wabbelige Oberarme und zwar so, dass die gebeutelte Weiblichkeit befreit lachen kann. Nicht zufällig avancierte die gelernte Journalistin in den vergangenen Jahren zur Erfolgsautorin.

Für ihren achten Roman, „Sternschanze“, probte von Kürthy ein neues Leben. Kurzzeitig verließ sie Ehemann und zwei Söhne, um sich in einer eigens angemieteten Wohnung im Hamburger Stadtteil Sternschanze in die richtige Schreibstimmung zu versetzen. Sie fing wieder an zu rauchen und überstand einen fiesen ­Körper-TÜV – alles zwecks Recherche. U

nd darum geht’s in ihrem jüngsten Buch: Seit Nicolas Ehemann beruflich erfolgreich ist, muss sich die 43-Jährige „angemessen“ kleiden, ausdrücken und ein „angemessenes“ Gewicht halten. Glücklich macht sie das nicht. Als ein alter Schulfreund aufkreuzt und ihr das Gefühl gibt, sie sei gut so, wie sie ist, beginnt Nicola eine Affäre mit ihm. Die wird auf peinlichste Weise bekannt und Nicola daraufhin aus ihrem Luxusleben gekickt. Sie muss sich neu orientieren: „Wer könnte ich werden, jetzt, wo ich niemand mehr bin?“ Eine ebenso hinreißend spritzige wie klarsichtige Lektüre, die hilft, die Unbilden des Lebens mit mehr Humor zu nehmen.