Emmanuel Carrère: ALLES IST WAHR

Trauer und Hoffnung

4. April 2014
„Alles ist wahr“, verspricht der Schriftsteller und Regisseur Emmanuel Carrère dem Leser. Was er zu erzählen hat, ist eine zutiefst anrührende Geschichte über Leben, Tod und Liebe.

Es sind zwei einschneidende Ereignisse, die Emmanuel Carrère zu diesem Buch angeregt haben: Im Dezember 2004 ist er mit seiner Frau auf Sri Lanka, als der Tsunami die Insel heimsucht. Die kleine Tochter eines jungen Ehepaars, mit dem sie sich zuvor angefreundet haben, kommt bei der Katastrophe ums Leben. Kurze Zeit darauf stirbt Carrères Schwägerin Juliette an Krebs. In diesem Zusammenhang lernt Carrère Étienne kennen, der ebenso wie seine Schwägerin als Richter gearbeitet hat, auch er früh an Krebs erkrankt.

Am Gericht von Vienne haben Étienne und Juliette sich dem Kampf gegen betrügerische Kreditinstitute verschrieben. Carrère beginnt zu recherchieren, führt Interviews und hat daraus ein im besten Sinne dokumentarisches Stück Literatur gemacht; ein Buch, in dem er in einer klaren Sprache von Schicksalsschlägen, Mitmenschlichkeit und Solidarität erzählt.