SKANDINAVIEN-THRILLER

Düster und melancholisch

22. August 2014
Bei Krimis und Thrillern aus Schweden, Norwegen und Finnland ist spannende  Unterhaltung garantiert – was diese Neuerscheinungen einmal mehr unter Beweis stellen.

Kein Krimi-Genre erlebte in den vergangenen Jahren einen solchen Boom wie die Skandina­vien-Thriller. An erstklassigen Autoren herrscht im hohen Norden kein Mangel, und weil der Hunger nach den meist düster-melancholischen Spannungsromanen in Deutschland noch längst nicht gestillt ist, muss einen um Nachschub nicht bange sein. Etwa der Krimi „Aus eisiger Tiefe“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson. Das deutsch-schwedische Autorenduo gibt den Ermittlerinnen Ingrid Nyström und Stina Forss eine harte Nuss zu knacken: Ein Leichenfund steht offenbar in Verbindung mit einem vor 20 Jahren spurlos verschwundenen Ehepaar – und mit dem Untergang der Fähre „Estonia“ 1994.

Einige Jahrzehnte weiter in die Vergangenheit schickt Autorin Ann Rosman ihre charismatische Kommissarin Karin Adler im fünften Krimi der Reihe: In „Die Gefangene von Göteborg“ ermittelt sie wegen eines Doppelmords an Mitgliedern einer mächtigen Familie. Ihre Recherchen führen sie bis ins 19. Jahrhundert und zu einer Frau, die als Opfer einer Intrige jahrelang unschuldig gefangen war. Wollte hier jemand späte Rache nehmen für das Unrecht?

Eine neue Stimme im Reich der Schwedenkrimis ist Stefan Ahnhem. Der Drehbuchautor, der unter anderem Skripte für „Wallander“-Filme schrieb, liefert mit „Und morgen du“ den spannenden Auftakt zu einer Krimiserie mit Kommissar Risk. Ein vielversprechendes Debüt ist auch „Kolibri“, ein Thriller der Finnin Kati Hiekkapelto. Ihre ungarischstämmige Kommissarin Anna Fekete ermittelt in einem Doppelmord – und gerät selbst ins Visier des Verbrechers. Das norwegische Bergen ist Schauplatz von „Schwesterlein muss sterben“ von Freda Wolff – hinter der sich das deutsche Autorenpaar Ulrike Gerold und Wolfram Hänel verbirgt. Sprecher Dietmar Bär überzeugt einmal mehr als Experte für abgründige Thriller.