Sonja Kaiblinger: ROSEN UND SEIFENBLASEN

Zwischen den Welten – Plötzlich im Idyll

22. August 2014
Als sich die 14-jährige Abby auf einmal in der Adelssoap „Ashworth Park“ wiederfindet, kann sie ihr Pech kaum fassen. Sonja Kaiblingers „Rosen und Seifenblasen“ überzeugt mit viel Witz und überschäumender Fantasie.

Die 14-jährige New Yorkerin Abby hat so gar nichts übrig für kitschige Soaps. Auch die britische Adelsserie „Ashworth Park“, von der ihre Schwester Deborah gerade völlig begeistert ist, lässt sie kalt. Viel lieber sieht sie sich Horrorfilme an. Doch dann geschieht eines Abends etwas Sonderbares. Ihr Arm kribbelt und löst sich flimmernd in Luft auf, dann der Rest von ihr, bis sie unsanft auf einer der saftigen Wiesen von Ashworth Park landet. Als amerikanische Nichte der schrillen Tante Gladys wird Abby alsbald in die adlige Familie aufgenommen und darf in einem üppig rosengarnierten Zimmer im Westflügel von Schloss Ashworth Park wohnen. Dabei will sie doch nichts lieber, als so schnell wie möglich ins ruppige, unperfekte New York zurück.

Daran ändert sich auch nichts, als Julian, der jugendliche Held der Serie, dessen blondes Haar stets so adrett im Wind weht, heftig für Abby entbrennt. Schließlich kann er ihrem New Yorker Schwarm Trevor nicht das Wasser reichen. Und dann gibt es in Ashworth Park auch noch Jasper, den stets verstrubbelten Bad Guy der Serie, der Abby gehörig auf die Nerven geht.

Augenzwinkernd und mit viel Fantasie spielt Autorin Sonja Kaiblinger in ihrem turbulenten neuen Roman mit Kitsch und Cliffhangern. Es ist eine Achterbahnfahrt zwischen den Welten, auf die sie ihre wunderbare, schnoddrig-unerschrockene Heldin Abby schickt, und die Leser schauen ihr dabei gebannt über die Schulter. Ein Muss nicht nur für Serienjunkies.