Deon Meyer: COBRA

Südafrika-Thriller: Jagd auf die Kobra

1. Oktober 2014
Drei Tote, ein Entführter und ein Killer, der am Tatort seine Visitenkarte hinterlässt: Deon Meyers rasanter Thriller „Cobra“ mit Ermittler Bennie Griessel zeigt den südafrikanischen Bestsellerautor auf der Höhe seines Könnens.

Bennie Griessel sieht miserabel aus. Unrasiert, mit Ringen unter den Augen und in den zerknitterten Klamotten von gestern steht er morgens um acht an einem grausigen Tatort: Drei Männer wurden per Kopfschuss hingerichtet, ein viertes Opfer, ein namhafter Wissenschaftler, ist offenbar entführt. Der Täter scheint der mysteriöse Profikiller zu sein, der stets eine Visitenkarte hinterlässt: Patronenhülsen, in die eine Kobra eingraviert ist. Die Jagd auf den Killer ist eröffnet. Durch Zufall gerät ein cleverer junger Taschendieb in die Ermittlungen, der glaubt, den großen Coup landen zu können. Und mittendrin Bennie Griessel, inzwischen zum Kaptein bei der Polizei in Kapstadt befördert, der jahrelang dem Alkohol verfallen war und nun trocken ist – auch wenn der Polizeichef angesichts Griessels Zustand so seine Zweifel hat.

Deon Meyer hat mit „Cobra“ einen rasanten, hochspannenden Thriller geschrieben – ein echter „Pageturner“, der erneut beweist, dass der Südafrikaner sein Handwerk perfekt beherrscht. Zu einem der besten Krimiautoren überhaupt macht ihn aber nicht nur die großartig erzählte Story, sondern sein scharfer Blick, mit dem er die noch immer tief gespaltene Gesellschaft seiner Heimat durchleuchtet. Je weiter Griessel und sein Team in den Fall eintauchen, umso bodenloser wird der Abgrund an Korruption und politischer Verstrickung, der sich vor ihnen auftut. Am Ende ist der Fall zwar gelöst, aber nichts ist gut. Oder doch: Griessel hat überlebt und die Beziehung zu seiner Freundin hat wieder eine Zukunft. Der Stoff für neue Griessel-Krimis wird Meyer vorerst nicht ausgehen.