Clare Furniss: DAS JAHR, NACHDEM DIE WELT STEHEN BLIEB

Zurück ins Leben

11. Dezember 2014
Pearl, die Heldin aus Clare Furniss’ Roman "Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb", ist nach dem Tod ihrer Mutter traurig und gleichzeitig wütend. Nachvollziehbar, findet Pauline (15), die von der Eindringlichkeit, dem Temperament und dem Humor des Buchs begeistert war.

Die 16-jährige Pearl bekommt ein Geschwisterchen. Klingt erst einmal wenig spektakulär. Doch ihre Mutter ist bei der Geburt der Kleinen gestorben, die ab jetzt nur noch „die Ratte“ genannt wird. Pearl lebt von nun an allein mit dem Stiefvater, von dem sie sich verstoßen fühlt, da er endlich eine leibliche Tochter hat. Sie isoliert sich von ihrer besten Freundin, will die Schule sausen lassen und am liebsten ganz verschwinden. Ihre Mutter erscheint ihr hin und wieder als Geist, aber die beiden geraten wie im echten Leben in Streit.

Pearl träumt davon, die Zeit zurückzudrehen. Wäre die Ratte doch nie entstanden. Sie versucht, die Schuld auf ihren Stiefvater zu schieben, verrät niemandem, wie sie sich fühlt, und benimmt sich herzlos und kühl.

Auf den ersten Blick verhält sich Pearl manchmal nicht gerade sympathisch. Immerhin hasst sie ein Baby. Aber da man sich in sie hineinversetzen kann, mag man sie trotzdem und ihren schnoddrigen, eigensinnigen Ton.

Die Autorin hat ein schwieriges Thema geschickt in ein Jugendbuch gepackt, das realistisch und humorvoll ist. Das Buch ist eindringlich und temperamentvoll geschrieben. – Und vielleicht wird ja aus der Ratte doch noch eine Schwester …