Rainer Biesinger: THE FIRE OF CHANGE

„Mein Leben war extrem“

5. März 2015
Rainer Biesinger hat ein selbstzerstörerisches Leben geführt. In seinem Buch „The Fire of Change“ blickt er zurück auf Drogen- und Gewaltexzesse und plädiert für radikale Ehrlichkeit zu sich selbst.

Ihr Buch ist eine Mischung aus Autobiografie und Ratgeber. Konnten Sie sich nicht entscheiden?
Als Coach begegne ich vielen Menschen, die mit 30 bereits ­gestorben sind – sie warten nur noch auf die eigene Beerdigung. Ich wollte ein Buch schreiben, das Menschen dazu anregt, sich mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen. Aufhänger ist meine Biografie und was ich daraus gelernt habe, damit der ­Leser sich in dem einen oder anderen vielleicht selbst erkennt und eigene Schlüsse zieht.

Nicht jeder hat wie Sie ein Leben als Alkoholiker und gewalttätiger Depressiver hinter sich. Ist Ihr Ratgeber ein Buch für besonders schwere Fälle?

Auf keinen Fall. Ich möchte bewusst machen, in welche Formen von Fremdbestimmtheit sich jeder Mensch flüchtet. Natürlich war mein Leben extrem, aber jeder Mensch sollte doch darauf achten, dass er sich nicht in Abhängigkeiten begibt, die krank machen.

Ihr Buch ist oft provokant. Muss man laut sein, um gehört zu werden?

Ich bin tätowiert, trage ein Kopftuch und höre gern laute ­Musik. Im Grunde genommen bin ich aber ein sehr harmonie­bedürftiger Mann. Ich glaube jedoch tatsächlich, dass es manchmal notwendig ist, ein bisschen drastischer zu sein, um die Menschen wachzurütteln.