LOB DES LANDLEBENS

Komm! Ins Offene, Freund!

5. März 2015
Zu einem Ausflug ins Grüne lädt der opulente Band „Lob des Landlebens“ ein: Er zeigt abwechslungsreich und anregend, wie sich Künstler und ­Literaten über Jahrhunderte des Themas annahmen.

Jean Paul lässt kein gutes Haar an ihnen: „Erbärmlich mürbe, rosenfalb, gelbblätterig“ sähen die Städter aus. Der Dorfbevölkerung dagegen ruft er zu: „Ihr Kerngesunden, was ihr für Baummark unter eurer Rinde und was für Blüten ihr an euren Zweigen tragt.“ Mit seinem Lobpreisen von Landbevölkerung und Landleben ist Jean Paul nicht allein. Hölderlin drängt: „Komm! ins Offene, Freund!“, und Goethe dichtete: „Gott segne mir den Mann in seinem Garten dort!“ Wie sehr das bäuerlich-dörfliche Leben mit seiner körperlichen Arbeit, seinen Pflanzen und Tieren, seinen Festen und Ritualen immer auch Thema in Literatur und Kunst war, zeigt dieser opulente Band facettenreich und unterhaltsam. Dabei werden mit viel Hintersinn klassische Gedichte Gemälden der Moderne gegenübergestellt und Satiren farbenprächtigen Idyllen.