André Herzberg: ALLE NÄHE FERN

Von Vätern und Söhnen

5. März 2015
André Herzberg erzählt in „Alle Nähe fern“ die bewegte und bewegende Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie – schnörkellos und temporeich, über Generationen, Kriege und Diktaturen hinweg.

„Ich werde die Geschichte aufschreiben, damit ich weiß, wer wir sind und wie wir waren.“ Nach einem letzten, aufwühlenden Familientreffen, das auf dem jüdischen Friedhof zu Ende geht, steht Jakobs Entschluss fest. Für den Leser des Romans „Alle Nähe fern“ schließt sich damit der Kreis, denn er kennt bereits die Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Zimmermann, die André Herzberg erzählt.

Von Großvater Heinrich, der vor dem Ersten Weltkrieg in die Familienfirma einsteigt und später sich und seine Frau in letzter Sekunde vor dem Holocaust rettet, über die Söhne Konrad und Paul, den DDR-Parteifunktionär, bis hin zu Jakob, der in der Musik sein Glück findet: Es ist eine Geschichte von Vätern und Söhnen, über ihre Fremdheit und über eine Familie, die, in alle Welt zerstreut, um Gott und die eigene Identität ringt. Der Autor erzählt schlicht, schnörkellos und ohne Pathos – und trifft mit seiner Klarheit mitten ins Herz.