Catherine Chanter: DIE QUELLE

Die Regenhölle

6. März 2015
Eine schreckliche Dürre, ein mysteriöser Orden und eine Frau zwischen Traum und Albtraum – Catherine Chanter erzählt in ihrem Erstling von zwei Menschen in einer Extremsituation.

Wer England kennt, kann sich kaum vorstellen, dass es dort zu einer verheerenden Dürre kommen kann. Catherine Chanter gelingt es, genau dieses Szenario so überzeugend heraufzubeschwören, dass es bald nichts mehr gibt, was man ihr nicht glauben würde. In ihrem packenden Debütroman verflicht sie die Folgen ­einer Naturkatastrophe mit der Geschichte zweier tief verletzter Menschen in ­einer unglücklichen Ehe. Mark und Ruth leben in London und müssen einiges aushalten: eine Rufmordkampagne, Probleme mit ihrer drogensüchtigen Tochter und die immer bedrohlicher werdenden Folgen des Wassermangels, unter ­denen das ganze Land leidet.

Die beiden sehnen sich nach einer sicheren Insel, auf die sie sich vor den Zumutungen der Welt zurückziehen können. Die „Quelle“, ein kleiner, abgelegener Bauernhof, scheint dafür der perfekte Ort zu sein. Doch in Zeiten großer Not ist nichts sicher. Als Ruth sich in ihrer Verzweiflung einem geheimnisvollen Orden anschließt, der sie als Regenheilige verehrt, wird die „Quelle“ zur Hölle auf Erden.

Dicht und atmosphärisch erzählt Chanter von den Folgen einer Dürre, die nicht nur den ausgetrockneten Boden, sondern auch ungeahnte Konflikte aufbrechen lässt. Ein furioses Debüt, das bis zur letzten Seite fesselt.