Urlaubskrimis

Gänsehaut im Liegestuhl

12. Juni 2015
In der einen Hand einen kurzweiligen Krimi, in der anderen ein kühles Getränk: So lässt es sich im Sommer gut aushalten. Wir empfehlen Ihnen Lesestoff, der für angenehmen Grusel in den Ferien sorgt.

Ab in den Urlaub, heißt es demnächst wieder für Millionen. Doch zu viel Entspannung im ­Liegestuhl muss offenbar nicht sein: Krimis, die in beliebten Feriendestinationen angesiedelt sind, gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Gänsehaut und Sonnenbad passen anscheinend gut zusammen.

Zum Beispiel auf Mallorca, wo es bekanntlich nicht selten schaurig zugeht. Dass auf der Baleareninsel auch Drogenhandel, Prostitution und blutige Verbrechen zu Hause sind, davon erzählt uns Ex-Fußballreporter Manni Breuckmann in seinem Debüt „Schnee am Ballermann“: Der Rockmusiker und Ruhrgebietsmacho Frank erschlägt seine Freundin Talea, nachdem die beiden unerbittlich von der Vergangenheit eingeholt wurden.

Ganz oben in der Lesergunst stehen derzeit Frankreich-Krimis. Zu empfehlen sind die mit viel Lokal­kolorit ausgestatteten Normandie-Romane von Maria Dries, die in „Die schöne Tote von Barfleur“ den sympathischen Ex-Polizisten Lagarde bereits zum zweiten Mal aus dem Ruhestand reißt, um ihn auf Ganovenjagd zu schicken. Eine Hommage an ihre ­Wahl­heimat Südfrankreich ist Lisa Graf-Riemanns vergnüglicher Schmöker „Madame Merckx trinkt keinen Wein“: Ein skurriles Damentrüppchen um die belgische Titelheldin nimmt die Aufklärung des Mordfalls in einem idyllischen Dorf in die Hand. Um Wein geht es auch in Kirsten Wulfs Apulien-Krimi „Vino mortale“: Im Zuge einer Mordermittlung kommt Commissario Cozzoli dubio­sen Geschäften mit dem Rebensaft auf die Spur.

Harte Thriller statt Wohlfühl-Lesestoff bietet dagegen die Autorin Tanja Noy. Und auch klimatisch ist ihr neuer Roman „Höllenfrost“ – der dritte um die Ex-Polizistin Julia Wagner – das Gegenprogramm zur wärmenden Strandlektüre: Die Flucht ihrer Protagonistin endet in einer eingeschneiten Berghütte.