Agnes Imhof: DUMMERWEISE HOCHBEGABT

"Förderung ist wichtig"

9. Oktober 2018
Die Islamwissenschaftlerin Agnes Imhof hat über ihr Leben als Hochbegabte ein sehr persönliches Buch geschrieben. Es soll uns dabei helfen, Hochbegabung zu erkennen und ­besser zu verstehen.

In Ihrem Buch legen Sie eine Art Geständnis ab und setzen sich für mehr Offenheit im Umgang mit Hochbegabung ein. Warum ist Ihnen das so schwergefallen?
Man macht sich mit der Aussage, hochbegabt zu sein, nicht überall beliebt. Zwar ist Intelligenz tendenziell positiv besetzt, doch der Umgang mit Hochbegabung ist noch immer schwierig. Dabei ist eine hohe Intelligenz absolut keine Garantie für Erfolg, sondern kann Menschen dabei sogar im Weg stehen.

Entstand das Buch als eine Art Selbsttherapie oder eher, um aufzuklären und Verständnis für Hochbegabte zu wecken?
Natürlich hat das Aufschreiben auch geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Aber vor allem wollte ich eine Kommunikationshilfe liefern, indem ich die Innenperspektive schildere. Vieles, was an uns nervt, beruht auf Missverständnissen.

Welche Leser wünschen Sie Ihrem Buch? 
Eltern, Lehrer, Freunde und Partner von Hochbegabten und natürlich diese selbst. Viele wissen auch gar nicht, dass sie hochbegabt sind – da kann es helfen, die Geschichten anderer zu lesen. 

Was raten Sie Eltern hochbegabter Kinder?
Entspannt bleiben und einen Büchereiausweis holen! Förderung ist wichtig, damit diese Kinder nicht psychisch erkranken. Sie sollten ihre Persönlichkeit nicht verleugnen müssen. Wie kann man soziale Fähigkeiten entwickeln, wenn man sich versteckt?